Urklang

Werke von Ludwig Senfl und Michael Villmow

 

Matthäuskirche Luzern
Katholische Kirche Bremgarten
15. / 16. Januar 2011

 

Mitwirkende
Michael Villmow, Saxophon
Cäcilia Schüeli, Orgel
Jürg Voney, Percussion
Renaissance-Ensemble I Fedeli

Leitung
Pirmin Lang

 

Urklang – ein experimentelles Chorprojekt        

Wenn sich die hellen, eindringlichen Klänge eines Saxophons, mehrstimmiger Chorgesang und Musikinstrumente aus der Renaissance (Zinke, Dulzian) zu einer Einheit verflechten, entsteht «Urklang», das neue Projekt des Konzertchores pro musica vocale. Werke von Ludwig Senfl (1486 –1542 / 43) und Michael Villmow (*1956) kommen zur Aufführung.

Die Sakralmusik von Ludwig Senfl mit ihrer kunstvollen Polyphonie basiert auf der tradierten Melodik des Choralgesanges. Dieser hat sich im Mittelalter in Kirchen und Klöstern entwickelt. Musik ist als akustisches Abbild Gottes, als Teil des Kosmos verstanden worden. Durch die im ausgehenden Mittelalter entstandene  Mehrstimmigkeit der Musik sind neue, ungeahnte Möglichkeiten entstanden. Die Grundmelodik des Choralgesanges ist aber Ursprung – Urklang – des musikalischen Ausdruckes geblieben.

Der deutsche Saxophonist und Komponist sucht nach dem Ursprung, nach der Mystik des Klangs – so wie der norwegische Saxophonist Jan Garbarek in der Zusammenarbeit mit dem Hilliard Ensemble. Gregorianik, Renaissance- und Jazzmusik stehen nicht im Widerspruch, sondern sind Nährboden für neue Erfahrungen. Villmow lässt sich bei seinen Kompositionen von den Werken des Mittelalters inspirieren. Die in dieser Musik innewohnende Spiritualität wirkt dabei als musikalisches Grundprinzip, als ein Streben, mit wenigen Tönen – oder auch nur einem einzelnen Klang – zu berühren.

Die Musik von Senfl und Villmow ergänzt sich ideal: Beide suchen den Urklang. Die einzelnen Werke verdichten sich in diesem Konzertprogramm zu einem stimmungsvollen Ganzen, welches die Grenzen zwischen alter und neuer Zeit überwindet. Die Zuhörerinnen und Zuhörer werden in eine Stimmung versetzt, in der Klang und Zeit aufgehoben scheinen.