The Power of Musick
Musik von G.F. Händel, Stephan Hodel und Greis
KKL Luzern
16. Januar 2016
Kurtheater Baden
24. Januar 2016
Mitwirkende
Greis, Rapper
Stephan Hodel, Komposition / Arrangements
Amelia Scicolone, Sopran , Preisträger Migros Kulturstiftung
Erlend Tvinnereim, Tenor
G.F. Händelchor Luzern
pro musica vocale
Orchester Camerata Luzern
Leitung
Andrew Dunscombe, Choreinstudierung pmv
Pirmin Lang , Choreinstudierung G.F. Händelchor, Gesamtleitung
Greis: «Ferdinand-Saga»
Die vierteilige Songreihe „Ferdinand“ über einen Bauernjungen, der 1937 nach Spanien zieht, um sich den Internationalen Brigaden anzuschliessen, die gegen die Franco-Putschisten kämpfen, erschien ursprünglich 2007 auf dem Album Greis 2. Die Geschichte widerspiegelt die Rolle der Schweizerischen Freiwilligen im Spanischen Bürgerkrieg. Ferdinand verlässt den elterlichen Bauernhof, nachdem sein Bruder von Mitgliedern der „Nationalen Front“ umgebracht wird. In Madrid kämpft er als freiwilliger Söldner für die Internationalen Brigaden, verliebt sich, und zieht nach Guernica. Als die Stadt von der deutschen Luftwaffe bombardiert wird und die Faschisten den Bürgerkrieg für sich entscheiden, verliert Ferdinand alles, was ihm lieb ist, und kehrt als Landesverräter in die Schweiz zurück.
Stephan Hodel zur Musik von «Power Of Musick 2016»
Bei unserer ersten Zusammenarbeit stand die Idee der durchkomponierten, oratorienartigen, vom Barock herkommenden Form im Vordergrund. In diese versuchten wir den Rapper als neues, zeitgenössisches Element einzugliedern. Im neuen Werk nun werden die Rollen getauscht: am Anfang steht der (Hip Hop) Song, an welchen sich nun der Chor und das (Barock) Orchester anzunähern haben. Eine in sich logische Vorgehensweise, welche den Kerngedanken von „The Power of Musick“, nämlich den gegenseitigen Respekt und die Neugierde, nicht besser versinnbildlichen könnten.
Stilistisch knüpft das neue Werk Power of Musick 2016 an den bestehenden Songs von Greis an, versucht aber auch die Klangsprache, welchen Greis und ich für unsere erste Zusammenarbeit entwickelt haben, aufzunehmen und weiterzuentwickeln.
Händels «Te Deum» zum Frieden von Utrecht
Die Welt atmete auf: Diplomaten aus Europa unterzeichneten 1713 den ersten Friedensvertrag in Utrecht. Der letzte sollte ein Jahr später in der Schweiz geschlossen werden („Friede von Baden“). Im Frieden von Baden wurden unter anderem die formal noch fehlenden Vereinbarungen mit dem Heiligen Römischen Reich getroffen. Auch im London der musikliebenden Queen Anne durfte bei der Friedensfeier ein solches "Te Deum" nicht fehlen. Das scheint Georg Friedrich Händel geahnt zu haben, als er im Herbst 1712 in London eintraf. Der gebürtige Sachse wollte sich nach Studienjahren in Italien nun als Komponist in England etablieren. In einem Werk für diesen offiziellen Anlass sah er seine Chance, das englische Königshaus auf sich aufmerksam zu machen. Schon drei Monate vor dem Friedensschluss vollendete er das "Utrechter Te Deum" - sein erstes größeres geistliches Werk in englischer Sprache.
Das Stück geriet zu einem wahren Feuerwerk barocker Klangpracht: Mehr als 100 Sänger und die Musiker der königlichen Kapelle mit festlichen Bläsern wirkten an der Aufführung unter Händels Leitung mit. Die Zeitungen schwärmten, er treffe den Nerv der Besucher mit den packenden Melodien seiner Chorsätze: "Händel schlug dabei Weisen an, die jeder fühlt und versteht; denn er singt einen Lobgesang, der aus aller Herzen emporsteigt und aller Herzen bewegt."
Programm
G.F. Händel
Utrecht Te Deum (30 Min)
Greis / Stephan Hodel
Ferdinand-Saga Uraufführung (30 Min).
Stephan Hodel
Power Of Musick (40 Min)